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Das älteste Haus – die Schmiede
Als das älteste Haus in Ensheim gilt eine Schmiede, die in der Nähe des Schulhauses steht und der Sage nach auf dem Grund eines uralten zerstörten Gebäudes errichtet ist; daselbst fand sich einmal unter der Grundmauer bei einem Anbau um 1840 ein Hufeisen von ungewöhnlicher Gestalt, wobei Menschen- und Pferdeknochen gelegen haben sollen. In dieser Gegend soll im Mittelalter eine Ritterburg gestanden haben.
Der unterirdische Gang nach Wadgassen
In Ensheim gab es früher eine Propstei des Klosters Wadgassen. Zu dieser Propstei gehörte ein großer Hofgarten, der mit einer hohen Mauer aus Bruchsteinen ummauert war und darin ein Klostergebäude, von dessen Keller aus ein unterirdischer Gang bis nach Wadgassen führen sollte. Dieses Klostergebäude gelangte nach dem Ende des Klosters Wadgassen während der französischen Revolution mit weiteren Gebäuden wie dem Hohen Bau später in den Besitz der aufstrebenden Firma Adt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren von diesem Kloster-gebäude nur noch die Außenmauern stehen geblieben. Der Eingang zu diesem unterirdischen Gang wurde am unteren Ende des Marktweges vermutet. Tatsächlich führte eine Art Treppe in einen Gewölbekeller, der allerdings verschüttet war. Uns Kinder hat die Vorstellung, dass es einen Geheimgang bis zum früheren Kloster nach Wadgassen geben soll, sehr fasziniert.
Immer wieder haben wir – verbotenerweise – auf diesem Terrain nachgeschaut, ob wir nicht diesen Eingang finden könnten, aber ich muss gestehen, dass uns immer recht schnell der Mut verließ, sobald es in dem Keller auch nur eine Spur zu düster wurde…
In den frühen 1960er Jahren wurden schließlich die Mauer-reste des ehemaligen Klostergebäudes abgerissen und an gleicher Stelle ein Parkhaus der Firma Hager errichtet. So bleibt es für immer ein Geheimnis, ob dieser Geheimgang je tatsächlich oder nur in der Phantasie unserer Vorfahren und in der unsrigen existiert hat